Die 5 häufigsten Katzen-Krankheiten

Unsere Katzen werden immer älter. Das ist einerseits natürlich ein Grund zur Freude. Andererseits steigt damit das Risiko für die Katze, an bestimmten Leiden wie einer Nierenschwäche zu erkranken. Dass es einen Zusammenhang zwischen Alter und Krankheitsgeschichte gibt, fand eine aktuelle Studie des Royal Veterinary College der Universität London heraus. Demnach leiden ältere Katzen über acht Jahren sehr viel häufiger an Arthrosen, Blasenentzündungen, Zahnerkrankungen, Übergewicht und anderen Krankheiten. 
Die jüngeren Katzen hingegen plagen sich vermehrt mit Bissverletzungen und Parasiten-Befall. Zahnpflege, Gewichtsmanagement und Parasiten-Prophylaxe sind die Schlüsselelemente der Gesundheitsvorsorge.
Doch was tun, wenn es die Katze erwischt hat?

Katze im Bett

1. Übergewicht

Fast jede zweite Katze hierzulande ist zu dick. Ein leichtes Übergewicht beeinträchtigt die Gesundheit der Katze in der Regel nicht. Starkes Übergewicht oder gar Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, führen aber zu ernsthaften Krankheiten wie Diabetes mellitus, Arthrosen, Leberverfettung, Verdauungsstörungen, Blasenentzündungen oder Hautproblemen. 
Ist deine Katze deutlich übergewichtig oder gar fettleibig, ist eine planvolle Diät unumgänglich. Lasse vorher aber deine Katze beim Tierarzt untersuchen, um mögliche Erkrankungen, die deine Katze bereits haben könnte, zu erkennen. Im Anschluss an die Untersuchung wird dein Tierarzt berechnen, wie viel Kalorien deine Katze erhalten darf, und eine entsprechende Diät vorschlagen. Doch Vorsicht: Die Katze darf nicht zu schnell abnehmen. Verliert sie mehr als zwei Prozent Körpergewicht pro Woche, besteht die Gefahr einer Stoffwechselstörung. Bewegung unterstützt das gesunde Abnehmen deiner Katze ideal. So schmelzen nicht nur die Fettdepots, sondern gleichzeitig wird verhindert, dass Muskeln abgebaut werden.

2. Zahnerkrankung FORL

FORL steht für "Feline odontoklastische resorptive Läsion" und ist eine extrem schmerzhafte Erkrankung der Katze, bei der körpereigene Zellen die harte Zahn substanz angreifen und von der Wurzel her auflösen. Leider ist sie sehr häufig: Jede dritte Katze, ab dem fünften Lebensjahr sogar nahezu jede zweite, leidet darunter. Die Ursache für FORL iswt unbekannt. Die Theorien reichen von chronischen Entzündungen bis hin zu Störungen des Phosphor-Calcium-Haushalts. Parodontitis gilt als Risikofaktor, der die Entstehung von FORL begünstigen kann. Da das zerstörerische Werk von FORL im Wurzelbereich beginnt, kann eine eindeutige Diagnose jedoch nur durch das Röntgen der Zähne gewährleistet werden. Dazu muss die Katze in Narkose gelegt werden. Bei dieser Gelegenheit werden die Zähne gründlich gereinigt, denn oftmals verbergen sich unter bestehendem Zahnstein die typischen Läsionen. FORL ist leider nicht heilbar. Zu allem Überfluss ist meist mehr als ein Zahnbetroffen. Jeder von FORL befallene Zahn muss gezogen werden - daran führt kein Weg vorbei.

Katze zeigt Zähne

3. Flohbefall

Flöhe sind kleine, blutsaugende Insekten mit gewaltigem Sprungvermögen, das es ihnen leicht macht, schnell neue Wirte zu finden. Mit speziellen Mundwerkzeugen beissen sie die Katze, injizieren ihren Speichel, der die Blutgerinnung verhindert und auch Krankheitserreger enthalten kann, und saugen das Blut. Einen grossen Teil des gesaugten Blutes bei Katzen schieden Flöhe wieder aus. Dieser Flohkot - kleine schwarze Krümel - ist das erste Anzeichen für den Flohbefall bei der Katze. Man kann ihn beim Streicheln über das Fell ertasten, das sich dann sandig anfühlt. Ein Trick: Legt man die schwarzen Krümel aus dem Fell auf ein Stück weisser Küchenrolle, färbt sich das Papier bräunlich-rot: ein sicherer Beweis für die Hinterlassenschaften der Flöhe. Jetzt ist schnelles und richtiges Vorgehen wichtig, um den Flohbefall bei der Katze einzudämmen.
Für eine erfolgreiche und dauerhafte Floh-Bekämpfung muss sowohl die Katze selbst mit einem geeigneten Präparat behandelt werden, als auch die Umgebung sorgfältig gereinigt und ebenfalls behandelt werden.

4. Nierenschwäche

Die Chronische Niereninsuffizienz (CNI) bezeichnet eine langsame Verschlechterung aller Nierenfunktionen. Dieser schleichend verlaufende Funktionsverlust der Nieren kann über Monate und Jahre hinweg fortschreiten, ohne dass man eine Veränderung bei seiner Katze feststellt. Im Verlauf der CKNI geht immer mehr funktionsfähiges Nierengewebe ein und wird durch Bindegeweben ersetzt. Erst wenn 75 Prozent oder mehr des Nierengewebes zerstört sind, kommt es zu Stoffwechselstörungen und die Katze zeigt Symptome einer Nierenerkrankung wie vermehrtes Trinken und Urinieren, Müdigkeit, Mundgeruch und Inappetenz. Im Endstadium können die Katzen keinen Harn mehr bilden und zeigen zunehmend Vergiftungserscheinungen, wie beispielsweise Krämpfe, weil die Nieren als Entgiftungsorgan ausfallen. Es ist wichtig, bei Katzen ab einem Alter von sieben Jahren die Nierenwwerte jährlich beim Tierarzt checken zu lassen. So kann eine Therapie begonnen werden, ehe die Katze Beschwerden hat.

Müde Katze auf Flokati

5. Harnwegsprobleme

Die Erkrankungen der unteren Harnwege der Katze werden unter der englischen Bezeichnung "Feline Lower Urinary Tract Disease" (FLUTD) zusammengefasst. Die Krankheit ist durch Probleme beim Harnabsatz geprägt und kann von schmerzhaften Blasenentzündungen bis hin zum lebensbedrohlichen Harnröhrenverschluss reichen. Hauptsächlich sind Wohnungskatzen betroffen, insbesondere im Mehrkatzenhaushalt.
Als Risikofaktoren gelten Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress sowie die ausschliessliche Fütterung von Trockenfutter. Neben der tierärztlichen Behandlung sollte die Katze unbedingt dazu animiert werden, ausreichend zu trinken, etwa durch die Umstellung auf Feuchtfutter und das Anbieten mehrerer (fliessender) Wasserstellen. Stressfaktoren sollten gefunden und beseitigt werden; auch Pheromon-Stecker können hierbei helfen. Die FLUTD-Katze ist ein chronischer Patient: Trotz aller Vorsorgemassnahmen kann die Krankheit immer wieder aufflammen. Um diese Rückfälle so gering wie möglich zu halten, sind das lebenslange FLUTD-Management durch den Katzenhalter sowie eine stressfreie Katzenhaltung unabdingbar.

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