Bewegung braucht der Hund

Bewegung sorgt dafür, dass der Hund glücklich und zufrieden ist, sie fördert seine Gesundheit und ist eines der wichtigsten Elemente, wenn man möchte, dass das Tier sich wohlfühlt.

 Stubenhocker oder Athlet?

Wenn es um Bewegung geht, sind Hunde sehr unterschiedlich. Manche lieben es gemütlich und möchten nur bei schönem Wetter vor die Tür. Andere sind glücklich, wenn sie den ganzen Tag draussen arbeiten und herumtoben können.
Wie viel Bewegung ein Hund braucht, hängt zudem von seinem Alter und seiner Fitness ab. Aber auch die Vorlieben der Halter variieren, und wenn die Bedürfnisse von Halter und Hund nicht zusammen passen, sind Probleme vorprogrammiert.
Die meisten suchen ihren Hund rein nach Aussehen aus. Aber hinter jeder Hundestatur stecken Jahre selektiver Zucht. Ob Rassehund oder Mischling, die genetische Veranlagung eines Hundes schlägt sich in seinem Charakter, seinen Neigungen und damit in seinem Bewegungsbedürfnis nieder. Die Vorfahren mancher Hunde wurden speziell für ausdauernde körperliche und geistige Aktivität gezüchtet. Dazu zählen Jagd- und Hütehunderassen, zum Beispiel Springer Spaniel oder Deutscher Schäferhund. Andere Hunde, wie etwa Pekinesen, sind seit Generationen nur dazu da, dekorativ und gesellig zu sein.

Golden_Retriver

Leider sind manche Hunde durch Qualzucht körperlich stark beeinträchtigt, etwa durch verformte Atemwege, sodass sie nicht gerne rennen, sondern nur langsam trotten oder sich bei ungünstigen Bedingungen und Hitze am liebsten gar nicht bewegen.

Es ist wichtig, die Abstammung seines Hundes zu kennen, also die beteiligten Rassen und ihren ursprünglichen Zuchtzweck.
Wie viel Energie und Bewegungsdrang dein Hund haben könnte, lässt sich zudem annähernd erahnen, wenn man seine Körperform mit der eines Wildhundes oder eines Wolfs vergleicht.

Wie viel ist genug?

Die richtige Balance zwischen dem Bewegungsdrang des Hundes und der eigenen Zeit zu finden, ist nicht immer einfach, besonders wenn man nach einem langen Arbeitstag müde zu einem Hund nach Hause kommt, der nun all seine Energie loswerden möchte.
Aber für einen glücklichen und gesunden Hund ist es notwendig, dass wir ihm ausreichend körperliche und geistige Anregung bieten.
Das Leben mit einem unterforderten Hund kann schnell zur Herausforderung werden. Es ist nicht nur frustrierend für den Hund, sonder auch für seinen Halter. Für einen energiegeladenen, lebensfrohen Hund muss das Leben mit Menschen, die nur kurz vor die Tür gehen und sonst Stunden vor dem Bildschirm verbringen oder wenig Interesse daran haben, mit ihm zu spielen und spazieren zu gehen, unerträglich langweilig sein.

Hund_im_Wald

Er muss mit all dieser Energie irgendwohin. Solche Hunde werden oft auffällig, laut, ungestüm, ungezogen und destruktiv.
Ist dein Hund an Sonntagabenden nach einem ereignisreichen Wochenende verträglicher? Oder nach einem Urlaub, in dem er reichlich Gelegenheit hatte, sich auszutoben? Falls ja und falls sich unter der Woche, wenn er zu viel Zeit alleine verbringt, Probleme aufbauen, dann kannst du sicher sein, dass dein Hund zu viel Energie aufstaut. Wenn du ihm mehr Möglichkeit bietest, diese abzuarbeiten, wird er ruhiger, zufriedener und einfacher zu erziehen sein und du wirst mehr Freude an ihm haben.

Ein zu inaktiver Lebensstil führt beim Hund aber nicht nur zu mangelnder Fitness. Die Frustration über fehlende Bewegung verursacht Stress, der das Immunsystem schwächen und das Krankheitsrisiko erhöhen kann. Regelmässig für ausreichend Bewegung zu sorgen, kann dir und deinem Hund helfen, zufriedener und entspannter zusammenzuleben, auch wenn du dafür vielleicht einen Dog Walker engagieren musst.

Auf der anderen Seite gibt es vor allem kleine Hunde oder Hunde mit körperlichen Problemen, die weniger Bewegung benötigen oder wollen, als ihre Halter das gerne hätten. Manche Hunde haben Angst rauszugehen und würden lieber zu Hause bleiben. Hier besteht der beste Kompromiss unter Umständen darin, den Hund öfter zu Hause zu lassen, auch wenn du lieber mit ihm gemeinsam draussen unterwegs wärst.

Beachwalk

Wie viel Bewegung ausreicht, ist oft schwer zu sagen, denn das hängt von vielen Faktoren ab, wie der genetischen Veranlagung, der Fitness, dem Alter und der Gesundheit des Hundes. Mehrere moderate Bewegungseinheiten über den Tag verteilt sind sicherlich besser als ein oder zwei kurze, energiereiche Phasen. Aber das ist vielen Haltern schlicht nicht möglich. Zu viel Bewegung kann zu Gliederschmerzen führen, wodurch sich der Hund nur ungern bewegt. Bewegungsmangel hingegen löst häufig problematisches Verhalten aus, weil der Hund versucht, die aufgestaute Energie abzubauen. Am besten orientiert man sich daran, wie der Hund sich zu Hause und auf Spaziergängen verhält. Richte dich lieber nach ihm als nach irgendwelchen generellen Regeln. Ist dein Hund lethargisch und bewegt sich nur ungern, tu weniger. (Kommt dies allerdings plötzlich und ist untypisch, solltest du den Tierarzt zurate ziehen.) Ist dein Hund ständig überdreht, benötigt er mehr Bewegung und mehr geistige Anregung.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN